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Gesundheits-Kompendium: Selbsthilfe, Stress- und Notsituationen - FRED

Ein Gesundheits-Kompendium der "Akademie für Gesundheit, Sport und Prävention e. V., mit unterschiedlichen Inhalten vor allem im Bereich Denken von Michael Gorsolke Entwickler des DU-Prinzips (Fred)

Auszug aus „Die kleine Stresslektüre“ Commit GmbH
Um in persönlich schwierigen Situationen / Notsituationen schneller eine Lösung zu finden und Absichten/Ziele für sich zu definieren die realistisch sind und damit Stress und Stressreaktionen deutlich reduzieren, folgen anbei ein paar Informationen und Beispiele als Hilfestellungen. Zuerst einmal Definitionen, damit die folgenden Hinweise besser verstanden werden können.

Wer ist Fred?
Unser Verstand wird Fred genannt. Wenn von Fred gesprochen wird, im Bereich DU-Prinzip / Stresslektüre, ist damit immer unser eigener Verstand gemeint. Sie können Ihrem Verstand gerne auch einen anderen Namen geben!

Was sind göttliche Absichten / Ziele?
Absichten und Ziele die nur Gott erreichen könnte wie: Über Wasser laufen, Autos im Stau in Luft auflösen (dematerialisieren), die Lottozahlen der kommenden Ziehung vorhersagen, den geschehenen Unfall oder den Tod eines geliebten Menschen rückgängig machen usw.

Was sind kaiserliche Absichten/Denkmuster?
Was der Kaiser sagt ist immer richtig (denkt er!) Alle, die anders denken (Ursache) und dann auch handeln (Wirkung) als der Kaiser, sagen ihm wahrscheinlich nur einmal offen und ehrlich die Meinung, ab dann nicht mehr, weil die Konsequenzen zu unangenehm sind (…früher einfach Kopf ab). Deshalb gehen dann viele in „Deckung bzw. Nebel“ und sagen dem Kaiser das er Recht hat, denken aber völlig anders (so wie vorher).

Das ist das „Ober sticht Unter Spiel“.

Dabei ist der Kaiser nicht nur Staatsoberhaupt, Religiöser Führer, Firmenchef, oder Familienvater, sondern wir alle sind Kaiser, mal der oberste Kaiser (Familie, Beziehung, Abteilungsleiter, Schulleiter - ich bestimme was RICHTIG und FALSCH ist) und mal ein „Untergebener“ (der Kaiser gibt für mich vor was RICHTIG und FALSCH ist - als Schüler, Kind, Mitarbeiter, Bürger…). Wir finden uns täglich in verschiedenen Kaiserebenen wieder!

Erfolg = Zielerreichung
Das Ergebnis aus Erfolg ist Zufriedenheit und Motivation

Misserfolg = Zielverfehlung
Das Ergebnis aus Misserfolg ist Frust, Demotivation und Stress

Warum heißt der Verstand Verstand?
Ganz einfach: Der Verstand heißt Verstand, weil er verstehen soll. Er soll verstehen, was mein Leben mit mir zu tun hat und was ich tun kann, damit es mir besser geht.

Was ist Verhalten?
Definition: Verhalten ist die sichtbare und hörbare Auswirkung meines Denkens (unsichtbar).

Die zwingende Absicht - das größte Stresspotenzial unserer Zeit
Definition: Eine Absicht, die ich nur dann erreichen kann, wenn der andere mitmacht und ja zu meinem Ziel sagt.

Die freie Absicht - kein Stresspotenzial
Definition: Eine Absicht, die ich immer erreichen kann, ohne dass der andere seine Meinung ändern muss.

Hilfe zur Selbsthilfe und Analyse

  • Erkennen Sie bei sich selbst ob Ihre momentanen Absichten / Ziele realistisch, göttlich oder zwingend sind
  • Realisieren und akzeptieren Sie die aktuelle IST Situation und prüfen Sie welche realistischen Möglichkeiten (Ziele/Absichten) Sie haben, um Ihr Ziel zu erreichen
  • Misserfolg beutet Zielverfehlung, ändern Sie deshalb Ihre Ziele/Absichten in „realistische Ziele“. Nur die Änderung ihrer Ziele in realistische Ziele führt zu Erfolg
  • Prüfen Sie ob Ihre Ziele / Absichten „zwingende Absichten“ oder „freie Absichten“ sind. Zwingende Absichten können Sie nur erreichen wenn die andere Person ja sagt und mitmacht
  • Definieren Sie für sich Ziele, die Sie alleine erreichen können, ohne das andere Personen (Kinder, Partner, Eltern, Freunde, Kollegen usw.) mitmachen müssen und „mitverantwortlich“ sind
  • Machen Sie den Stress anderer nicht zu ihrem Stress
  • Zerteilen Sie ein großes „Problem“ in viele kleine Herausforderungen (Probleme) und setzten sich für jedes dieser „kleinen“ Herausforderungen realistische Ziele (durch Sie allein erreichbar!)
  • Sobald sich Fred in göttliche oder zwingende Denkmuster verirrt, denken Sie „stopp Fred“ das ist die falsche Richtung. Wie ist die IST-Situation und was kann ich realistisch jetzt machen... ohne Wunschdenken!

Beispiele göttlicher Absichten /Ziele:

  • Ich wünschte, ich könnte den passierten Unfall rückgängig machen...
  • Ich wünschte, ich wäre dageblieben, dann hätte ich ...
  • … hätte ich früher nur dies oder das anders gemacht ...
  • … jetzt müsste sich mein Auto in einen Hubschrauber transformieren und ich könnte mein Termin noch pünktlich schaffen, trotz Stau
  • … ich wünschte, ich würde die Lottozahlen von morgen kennen …

Absichten Zwang oder Frei? Beispiele
Um die Polarität, die Gegenpole von Zwang und Frei besser verstehen zu können, nachfolgend ein paar Beispiele zur Verdeutlichung:

  • Ich will heute Abend mit meiner Frau Essen gehen = Zwingende Absicht Nur wenn meine Frau auch Essen gehen will, kann ich die Absicht erreichen.
  • Ich will heute Abend mit meiner Frau essen gehen, vorausgesetzt Sie will das auch = Freie Absicht Die Absicht kann ich erreichen, auch wenn meine Frau Nein sagt, da ein mögliches Nein bereits in der Absicht akzeptiert wird.
  • Ich will, dass mein Mann in Zukunft keine Socken mehr herum liegen lässt = Zwingende Absicht Nur wenn der Mann die Socken selbst wegräumt, kann ich die Absicht erreichen.
  • Ich will von meinem Mann wissen, warum er immer die Socken herum liegen lässt, und ob er mich damit verletzen will = Freie Absicht Diese Absicht kann ich immer erreichen, da ich nur Informationen einholen will, ohne meine Meinung zu äußern.
  • Ich will, dass der Kunde heute mein Produkt kauft = Zwingende Absicht Nur wenn der Kunde Ja sagt, kann ich meine Absicht erreichen.
    Ich will von meinem Kunden wissen, unter welchen Umständen er mein Produkt kauft. = Freie Absicht Diese Absicht kann ich immer erreichen, da die Antwort „unter keinen Umständen kaufe ich“ auch akzeptabel ist.
    Bei der freien Absicht ist das NEIN des anderen grundsätzlich akzeptiert. Ich kann mich grundsätzlich selbst überprüfen und Fred´s Absichten kontrollieren. Die einfache Frage, darf der andere Nein sagen zu dem, was ich will und die absolute Ehrlichkeit bei der Beantwortung sind dabei sehr wichtig!

Es geht nicht, weil….. Fred das Kreativgenie
Wenn mal ein Misserfolgsfall eintritt, der völlig normal ist und der Mensch nach dem Grund gefragt wird, dann kommen häufig folgende Antworten:

Verkäufer: weil die Preispolitik schlecht ist, weil nicht genügend Informationsmaterial vorhanden ist, weil die Unterstützung vom Innendienst fehlt usw.

Lehrer: weil jeglicher Respekt fehlt, weil die Unterstützung durch das Kollegium fehlt, weil der Lehrplan falsch ist usw.

Eltern: weil andere Dinge wichtiger sind als Schule, weil unsere gut gemeinten Ratschläge nicht ernst genommen werden, weil das Kind einen falschen Umgang hat usw.

Partnerschaft: weil sie immer an allem herumnörgelt, weil er nicht mit sich reden lässt, weil Sie die Haushaltskasse nicht führen kann, weil er ständig unterwegs ist usw.

Mitarbeiter: weil der Chef unmöglich ist, weil die Bezahlung nicht gerecht ist, weil die Kollegen keine Ahnung haben usw.

Manager: weil das Förderungsprogramm für Manager falsch aufgebaut ist, weil der Chef keinen Durchblick hat, weil zu viele an seinem Stuhl sägen usw.

Arzt: weil die Patienten immer nur teure Arzneimittel vom Originalhersteller wollen, weil sie keine Wartezeiten mehr in Kauf nehmen wollen usw.

Spätestens jetzt müsste mir auffallen, dass die Strategie des Menschen im Misserfolgsfall immer identisch ist und ein einheitliches Muster hervorbringt. Der Misserfolg hat mit mir nichts zu tun! Fred bringt enorme Mengen an Energie auf um zu beweisen, dass am Misserfolg nur die anderen schuld sind. Dafür schaltet er sein Programm auf „Kreativität“, damit die Gründe für den Misserfolg auch logisch und nachvollziehbar sind und er keine Konsequenzen befürchten muss. Allein die vielen „Rechtfertigungs - und Schuldzuweisungsgespräche“ die geführt werden, kosten extrem viel Energie und Zeit und verursachen enorm viel Stress. Warum sagen die Menschen im Fall des Misserfolgs nicht: Weil ich mich schlecht vorbereitet habe, weil ich nicht richtig zugehört habe, weil ich mir das vorher nicht angeschaut habe, weil ich es nicht richtig organisiert habe, weil ich es einfach vergessen habe, weil ich zu oberflächlich damit umgegangen bin usw.

Nicht nur für den Erfolg, sondern auch den Misserfolg verantwortlich zu sein, schafft letztendlich viel mehr Erfolgserlebnisse, weil ich mir mehr und mehr realistische Ziele setze mit freien Absichten und das automatisch zu weniger Misserfolg führt!

Wenn Fred die anderen verantwortlich macht für den Misserfolg, folgen daraus automatisch „zwingende Absichten“ oder „kaiserliche Absichten“, weil der Misserfolg als Störung empfunden wird und Fred die Störung beseitigt will.

Nur wenn ich Fred benutze und erkenne, dass ich für den Misserfolg verantwortlich bin (Verantwortung übernehmen) kann ich die aktuelle IST Situation akzeptieren und mir realistische Ziele mit freien Absichten setzen, um mein Ziele zu erreichen.

Jeden Tag haben wir sehr viele kleine und größere Ziele. Bereits der Gedanke morgens im Bett „... jetzt stehe ich auf“ ist ein Ziel von vielen im weiteren Verlaufe des Tages. Es sind sicherlich nicht weniger als 100, meist mehrere 100 Ziele jeden Tag, ohne das wir das bewusst wahrnehmen, wobei immer automatisch körperliche Rückmeldungen folgen.

Zielerreichung = gutes Gefühl - führt zu Motivation und Zufriedenheit
Zielverfehlung = schlechtes Gefühl - führt zu Unzufriedenheit, Demotivation und Stress

Heutige Volkskrankheiten wie Burnout oder Depressionen (Wirkungen) haben sicherlich sehr viel mit unrealistischen Zielen und göttlichen Absichten und das tagtäglich zu tun, wenn man sich mal im Detail mit den Denkmustern (Ursache) der Betroffenen beschäftigt.